Als das ursprüngliche Dead Space™ Spieler:innen auf der ganzen Welt Albträume bescherte, wurde es zu einem absoluten Klassiker. Einer der wichtigsten Gründe dafür waren die unvergesslichen Monster. Kritiker:innen beschrieben die Nekromorphs als schonungslos furchterregend. Die Möglichkeit, sie zu zerstückeln, wurde als neuartige und wirkungsvolle Gameplay-Mechanik hervorgehoben.
Da die Veröffentlichung von Motives™ Remake von Dead Space immer näher rückt, haben wir mit den Mitgliedern des Entwicklungsteams gesprochen, um zu erfahren, warum die Nekomorphs in der neuen Version noch furchterregender sind. (Ja, es geht noch furchterregender).
DAS ERSCHRECKEND VERTRAUTE
Zunächst müssen wir herausfinden, warum genau die Nekromorphs so unvergesslich sind. Technical Animation Director Nate Burnett hat eine Theorie: „Es gibt etwas, das sie von anderen Gegnern unterscheidet. Sie sind irgendwie realistisch. Sie werden aus Teilen der menschlichen Anatomie wieder zusammengesetzt. Also wirken sie glaubhaft.”
„Genau. Sie waren früher menschlich”, so Lead Charachter Artist Sam Compain-Eglin. „Man kann die menschlichen Teile noch immer erkennen. Einige von ihnen sind nur etwas deformiert, wie die Schlitzer: Die Gliedmaßen wachsen schnell, sind aber immer noch menschlich. Das ist einzigartig.”
„Ihr Aussehen geht in Richtung Body-Horror”, meint auch Art Director Mike Yazijan. „Sie sind uns auf beunruhigende Weise vertraut.”
Das allgemeine Design wird auch den Fans des Originals erschreckend vertraut sein: „Wir wollten die charakteristische Silhouette und die erkennbaren Merkmale der Nekromorphs beibehalten”, sagt Mike. „Unser Ziel war es, das Gesamtbild und das typische Charakterdesign zu erhalten und gleichzeitig die Grafik zu optimieren.”
DAS ERSCHRECKEND NEUE
Aber das hier ist ein Remake, nicht einfach nur ein Remaster. Es erwarten dich also auch viele neue Schrecken, die dich in deinen Träumen heimsuchen werden. Einen davon bezeichnet das Team als „Abschälsystem”. Kurz gesagt: Diese Kreaturen bestehen aus Schichten von Fleisch, Muskeln und Knochen, die sichtbar werden, wenn sie Schaden nehmen.
„Wir haben alle Nekromorphs von Grund auf neu modelliert”, erklärt Mike. „Angefangen haben wir mit dem Skelett. Wir modellierten die inneren Organe, Fleisch, Sehnen, Schichten von Unterhautfett und die Haut. All diese Elemente können im Kampf nach und nach ‚abgeschält‘ werden.”
„Normalerweise gibt es in Spielen nur ein begrenztes Feedback, wenn man einen Feind angreift”, so Gameplay Tech Lead Pierre-Vincent Belisle. „Bei den Nekromorphs sieht man genau, wie viel Schaden sie erleiden – und zwar ohne Gesundheitsanzeige. Man kann sich den Charakter ansehen und dann überlegen, wohin man am besten zielen sollte.”
Die Ergebnisse sind grandios grausam und zeigen bemerkenswerte Details. Das Fleisch kann abgetrennt und die Knochen gebrochen werden, sodass manchmal ein Körperteil in der Luft baumelt. Es ist ein beeindruckender visueller Effekt – aber hierbei geht es nicht nur um die Atmosphäre.
„Das Zerstückelungssystem erhält dadurch mehr Tiefe”, sagt Nate, „aber es wird auch ergänzt. Einige andere Waffen im Spiel, die nicht zum Schneiden gedacht sind, haben so ebenfalls eine große Wirkung und machen genauso viel Spaß wie der Plasmacutter. Das System leistet einen großen Beitrag dazu, viele Elemente des Spiels qualitativ aufzuwerten.”
Um an diesen Punkt zu gelangen, war natürlich eine Menge anatomisches Fachwissen erforderlich… und verstörende Recherchen. „Wir haben viele Fotos und Videos von Tatorten und Unfällen zusammengetragen und ausgewertet”, erzählt Mike. „Wir haben uns eine erschreckende Menge an grässlichen Inhalten angesehen.”
Aber die Möglichkeit, die Nekromorphs Schicht für Schicht zu zerstören, ist nicht die einzige groteske Neuerung. Auch das Zerstückeln selbst wurde überarbeitet. „Wir wollten einen neuen Standard setzen”, so Pierre-Vincent. „Wenn Isaac einen Gegner in Stücke schneidet, wird das Charaktermodell dieses Gegners tatsächlich in Stücke geschnitten. Es ist keine Attrappe.” Dafür war eine Technologie erforderlich, die dafür sorgt, dass die Nekromorphs mit der Schwerkraft, der Umgebung und der eigenen Muskulatur interagieren. „Sie haben ein Skelett und Muskeln, die sich infolge von Berührungen bewegen”, erklärt er. „Wenn ein Nekromorph einen Gang entlangläuft und sich einer Wand nähert, wird der Arm nicht durch eine Animation herangezogen, sondern durch die Physik der Wand.”
Und auch wenn das Team darauf achtet, dass sich die Nekromorphs wie im Originalspiel verhalten, werden Spieler:innen des Originals einige Überraschungen entdecken. „Auf dem Schiff passieren Dinge – Begegnungen, Jump-Scares oder einfach Soundeffekte – die sich von Spiel zu Spiel, von einem Besuch eines Raums zum nächsten, verändern”, sagt Pierre-Vincent.
„Wir wollten ein Erlebnis erschaffen, das die Spieler:innen des Originals wiedererkennen”, fügt Realization Director Joel MacMillan hinzu. „Gleichzeitig wollten wir sie aufs Neue mitreißen.”
RUHIG BLEIBEN UND KÄMPFEN
Man könnte meinen, dass all das die Begegnungen mit den Nekromorphs noch schrecklicher macht als im Original. Und damit hätte man recht. Selbst das Team, das sie erschaffen hat, hat Angst davor, in den dunklen Korridoren der Ishimura auf sie zu treffen.
„Am meisten hasse ich es, den Springern zu begegnen”, sagt Nate. „Man verliert schnell den Überblick, vor allem, wenn es mehrere sind. Und sie sind ziemlich beeindruckend. Sie können problemlos die Decke hochgehen und an der Wand neben dir wieder herunterkommen. Dann kommen die großen Waffen zum Einsatz. Ich schieße auf alles, was explodieren kann.”
Ein kleiner Trost: Die heutige Technologie macht die Monster zwar noch grausamer, aber bietet auch viel mehr Möglichkeiten, sie zu erledigen.
„In der Umgebung gibt es Werkzeuge, mit denen man den Nekromorphs Schaden zufügen kann”, so Pierre-Vincent. „So spart man Munition.” Und selbst einige der Nekromorphs stellen Waffen zur Verfügung. Wenn man die Klaue eines Schlitzers abschneidet, kann man sie aufheben und sie benutzen – sogar gegen den Nekromorph, von dem sie stammt. Man kann ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen!”
„Selbst Dinge, die man aufsammeln kann, wie Kisten oder Kartons kann man auf die Kreaturen werfen und sich so etwas Zeit zum Nachladen verschaffen”, fügt Nate hinzu. „Wenn man solche Gegenstände mit normalen Waffen kombiniert, ist das sehr hilfreich.”
„Man sollte nur immer darauf achten, genug Brennstoff im Flammenwerfer zu haben”, sagt Joel. „Der ist besonders nützlich, wenn man auf ein paar Schwärmer trifft – oder einfach etwas Licht braucht!”
Fühlst du dich jetzt nicht besser?
Dead Space erscheint am 27. Januar 2023 für PlayStation®5, Xbox Series X|S und PC. Dann kannst du selbst herausfinden, wie es ist, das Fleisch eines Nekromorphs abzuschälen. Weitere spannende Insights von den Entwickler:innen findest du bis dahin hier!
